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Pferd verladen und transportieren

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Manchmal ist es unumgänglich dein Pferd im Anhänger zu transportieren. Wenn dein Pferd sich z.B. verletzt hat oder eine Kolik hat, dann gilt es oftmals schnell in eine Pferdeklinik zu fahren. Viele Pferde werden regelmäßig zu Turnieren, Ausritten, Wanderritten oder in den Reiturlaub transportiert. Immer wieder beobachtet man dabei, dass ein Pferd nicht in den Anhänger gehen möchte und wie ein Esel auf dem Berg seine Hufe in den Boden stemmt. ;-) Das ist auf einem Turnier natürlich weniger schlimm, als in einer Notsituation. Generell sollte jedes Pferd in Ruhe daran gewöhnt werden, in den Anhänger einzusteigen. Wie gesagt, es können sich immer Notfälle ergeben, in denen dein Pferd einfach einmal transportiert werden muss.

Du solltest das Verladen mit viel Ruhe, Geduld und ohne Zeitdruck üben. Damit ist nicht gemeint, dass du eine Stunde bevor du zum Turnier fahren möchtest anfängst dein Pferd an den Anhänger zu gewöhnen. Vielmehr sollte die Gewöhnungsphase schon Wochen im Voraus angesetzt werden.

Die meisten Pferde gewöhnen sich schnell an die neue Art der Fortbewegung und wenn du von vornherein mit Ruhe an die Sache herangehst, ohne zu viel von deinem Pferd zu verlangen oder hektisch zu werden, dann wirst du wahrscheinlich keine Probleme mit dem Verladen deines Pferdes bekommen.

Dein Pferd sollte zum Verladen ein stabiles Halfter tragen. Alle vier Beine sollten durch Transportgamaschen geschützt werden, um Verletzungen zu vermeiden. Du führst dein Pferd entweder mit einem Strick oder besser mit einer Führkette, da du dein Pferd so besser unter Kontrolle hast und es sicher und gerade auf den Hänger führen kannst.




Was du beim Verladen beachten solltest

Das Zugfahrzeug und der Anhänger müssen selbstverständlich in einwandfreiem Zustand und TÜV-geprüft sein. Der Anhänger muss fachgerecht angehangen werden. Dazu gehört das Überprüfen der Lichtanlage (Blinker, Bremslicht, Abblendlicht usw.) und der Auflaufbremse, das Lösen der Handbremse des Hängers und das korrekte Einrasten der Kupplung.

Es ist immer hilfreich, den Anhänger so zu parken, dass sich dein Pferd in Richtung Stall bewegt, wenn es auf den Hänger geht. Dein Pferd wird nun mal lieber zum vertrauten Stall hingehen, als vom Stall weg. ;-) Außerdem musst du dringend darauf achten, dass der Untergrund, auf dem du verladen möchtest rutschfest, eben und frei von herumstehenden Gegenständen ist. Zum Verladen solltest du dir möglichst zwei Helfer suchen.

Du öffnest also die Klappe und entfernst die Sicherheitsstange. Dann führst du dein Pferd in einem großen Bogen auf den Anhänger zu. Der Bogen muss so groß dein, dass dein Pferd gerade auf die Klappe des Anhängers tritt. Schaue dein Pferd beim Führen nicht an, sondern gehe einfach vor deinem Pferd in den Hänger. Eine weitere Person sollte aufpassen, dass dein Pferd nicht neben die Klappe treten kann und es gegebenenfalls ansprechen und ein wenig zur Seite drücken. Der Helfer hängt die Sicherheitsstange ein, bevor du dein Pferd anschließend anbinden kannst. Danach schließt du die Klappe und kontrollierst, ob alles in Ordnung ist - ob alle Türen fest verschlossen sind und dein Pferd ordnungsgemäß angebunden ist.

Geht dein Pferd nicht problemlos auf den Hänger, dann bewahre, wie schon oben beschrieben, die Ruhe und suche dir in diesem Fall dringend zwei Helfer. Diese können sich zunächst seitlich hinter dein Pferd stellen und versuchen es durch Zungenschnalzen zum vorwärts gehen zu motivieren. Dabei dürfen sie natürlich nur so nah an dein Pferd heran treten, dass es dem Pferd nicht möglich ist die Personen durch ein eventuelles Auskeilen zu verletzen. Beeindrucken die Helfer dein Pferd nicht, so kann man an den Seiten des Anhängers Longen einhängen und dem Pferd so den Weg weisen. Es kann so nicht mehr am Hänger vorbei laufen und wird nach ein paar Übungseinheiten sicher vertrauensvoll in den Anhänger einsteigen. ;-)

Verladen üben

Wenn dein Pferd noch Transport-unerfahren ist, dir aber schon vertrauensvoll in den Anhänger folgt, dann führst du es erst einmal nur hinein, beruhigst es, sprichst mit ihm und führst es anschließend wieder heraus. Beim Herausführen deines Pferdes musst du darauf achten, dass dein Pferd gerade geht. Das erreichst du am besten, wenn du dafür sorgst, dass der Hals und der Kopf deines Pferdes gerade bleibt.

Verlange nicht zu viel auf einmal von deinem Pferd, verliere nie die Geduld und arbeite in kleinen Schritten. Geht dein Pferd problemlos auf den Hänger und wieder herunter so kannst du im nächsten Schritt die Sicherheitsstange hinter deinem Pferd einhängen lassen. Als nächstes kommt dann das Schließen der Anhängerklappe. Diese einfachen Dinge kannst du ruhig an mehreren Tage üben. Generell gilt: Erst zum nächsten Punkt übergehen, wenn dein Pferd bis dahin alles ruhig und gelassen mit macht. Reagiert es ängstlich, wenn du z.B. die Klappe schließt, dann öffnest und schließt du die Klappe so lange, bis es dein Pferd nicht mehr interessiert. Besser noch ist es, wenn du dies von einem weiteren Helfer durchführen lässt. So hast du die Möglichkeit dein Pferd selber zu beruhigen, mit ihm zu sprechen und ihm zu zeigen, dass das alles gar nicht so dramatisch ist. ;-)

Wenn dein Pferd also ruhig im Anhänger steht und die Klappe geschlossen ist, dann kannst du die erste kleine Rundfahrt wagen. Auch hier solltest du vorsichtig anfangen und nur ein kurzes Stück fahren, um dein Pferd nicht zu überfordern. Nach und nach kannst du es dann an längere Fahrten gewöhnen. Für dein Pferd ist das Hänger fahren anstrengend. Es wird zunächst wahrscheinlich sehr angespannt auf dem Hänger stehen und sich häufig vor dem Straßenlärm oder z.B. vor Ästen, die an den Anhänger schlagen können erschrecken. Außerdem ist es durchgehend damit beschäftigt, das Gleichgewicht zu halten. Dies wird deinem Pferd natürlich erleichtert, indem dein "Taxifahrer" ganz besonders langsam und vorsichtig fährt, anfährt und bremst - aber das sollte selbstverständlich sein. ;-) Als Richtlinie sollten Kurven nicht schneller als mit 20 km/h gefahren werden.

Das Abladen

Du hast dein Ziel erreicht und möchtest dein Pferd nun wieder abladen? Auch hierzu ist mindestens ein Helfer empfehlenswert. Du bindest dein Pferd zunächst los. Dann öffnet der Helfer die Klappe und entfernt die Sicherheitsstange komplett. Oft sieht man, dass die Stange an einer Seite eingehangen bleibt. Hierbei besteht eine enorme Verletzungsgefahr, da dein Pferd nur ein kleines bisschen schief gehen muss, um an der Stange hängen zu bleiben. Außerdem ist die Stange ruckzuck verbogen, wenn du sie auf diese Weise malträtierst. Dann führst du dein Pferd rückwärts möglichst gerade aus dem Anhänger. Der Helfer stellt sich neben die Klappe und achtet darauf, dass das Pferd auch wirklich gerade geht.




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Quellen und Weiterführende Literatur
» Basis-Pass Pferdekunde








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